28.10.2010
Zwischenergebnisse zu "Doping in Deutschland ..."
Die These, dass die bundesdeutsche Dopinggeschichte erst mit der „Ära Anabolika“ Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre begonnen hat, sei „nicht haltbar“. „Doping in Westdeutschland begann schon 1949.“ Diese Einschätzung traf Erik Eggers von der Berliner Humboldt Universität (HU) anlässlich der Präsentation der ersten Zwischenergebnisse im Forschungsprojekt „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ an der Universität Leipzig am 25. Oktober 2010.
Die These, dass die bundesdeutsche Dopinggeschichte erst mit der „Ära Anabolika“ Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre begonnen hat, sei „nicht haltbar“. „Doping in Westdeutschland begann schon 1949.“ Diese Einschätzungen traf Erik Eggers von der Berliner Humboldt Universität (HU) anlässlich der Präsentation der ersten Zwischenergebnisse im Forschungsprojekt „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ an der Universität Leipzig am 25. Oktober 2010.
In der ersten Phase der 1950er bis 1960er Jahre wurde Doping bestenfalls an der Oberfläche als neues Phänomen wahrgenommen, ermittelte J.-Prof. Henk Erik Meier von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU). Darunter sich ergebende Spielräume und wissenschaftliche Neuentwicklungen wurden ausgenutzt, um Vorteile im sportlichen Wettstreit zu erzielen. Dieses gelang auch durch die Einrichtung von Netzwerken, in denen Apotheker, Ärzte und Athleten wirkten.
Die belastbaren Belege für diese und weitere Erkenntnisse der Dopinggeschichte in der Zeit der jungen Bundesrepublik lieferten Eggers und Meier gemeinsam mit weiteren Forschern von der HU Berlin und der WWU Münster. Beide Hochschulen hatten im Juli 2009 den Zuschlag zur Durchführung des auf drei Jahre angelegten Projekts erhalten.
Nach Grußworten von Frau Professor Dorothee Alfermann von der Universität Leipzig und Vorsitzenden des Projektbeirats, von Herrn Jürgen Fischer, dem Direktor des Projektförderers, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), und durch Herrn Ingo Weiss aus dem Präsidium des Projektinitiators, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), stellten die Wissenschaftler ihre bisherigen Ergebnisse vor. Anschließend standen alle Beteiligten in einem Pressegespräch, das durch den Pressesprecher des DOSB, Christian Klaue, moderiert wurde, für Fragen zur Verfügung.
Jürgen Fischer dankte den Wissenschaftlern und zeigte sich von den Zwischenergebnissen beeindruckt. Dennoch wies er darauf hin, dass die Ergebnisse „keine Vorlage für haftungsrechtliche oder privatrechtliche Ansprüche“ seien und keine „öffentliche Skandalisierung“ herbeigeführt werden soll.
Ingo Weiss sagte: „Das ist ein guter Tag für den Sport, weil wir ein klein wenig Aufarbeitung der Vergangenheit erleben. Wir möchten hieraus lernen, vor allem vor dem Hintergrund der Dopingprävention, die für uns und den DOSB ein ganz wichtiges Thema ist, so wie dieses Forschungsprojekt insgesamt.“
Sowohl Weiss, Alfermann und Fischer, als auch die für das Projekt verantwortlichen Professoren Krüger und Meier von der WWU Münster sowie Strang und Spitzer von der HU Berlin wiederholten, dass sie für eine vorbehaltlose Aufklärung ohne Tabus stehen und die beiden Forschergruppen frei und unabhängig arbeiten können.
Im Anschluss an die Präsentation der Zwischenergebnisse kam der Wissenschaftliche Projektbeirat zusammen. In der Sitzung wurden die Ergebnisse noch einmal ausführlich diskutiert. Die Präsentation der Ergebnisse des zweiten Projektabschnitts wird voraussichtlich im Rahmen des Hochschultages der deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft vom 21. – 23. September 2011 in Halle stattfinden.
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