Parlamentarischer Abend "Plötzlicher Herztod im Sport. EKG-Präventionsmaßnahme?!"
10.11.2017
Parlamentarischer Abend "Plötzlicher Herztod im Sport. EKG-Präventionsmaßnahme?!"
Am 7. November 2017 fand in der historischen Hörsaalruine der Charité in Berlin ein Parlamentarischer Abend zum Thema "Plötzlicher Herztod im Sport. EKG-Präventionsmaßnahme?!" statt.
Gastgeber der Veranstaltung war das BISp, unterstützt durch die Abteilung Sportmedizin der Charité Berlin. Zahlreiche Experten aus Politik, Wissenschaft, Medizin und Sportpraxis waren der Einladung gefolgt und konnten einer aufregenden Diskussion über Stand und Perspektiven im sportmedizinischen Untersuchungs- und Betreuungssystem beiwohnen. Durch das Programm führte Professor Löllgen, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention.
Im Mittelpunkt des Abends stand der Abschluss des BISp-Forschungsprojektes "EKG-Plötzlicher Herztod". Das Forschungsprojekt wurde begleitet durch ein Netzwerk von sportmedizinischen Zentren unter der Leitung von Prof. Wolfarth, leitender Olympiaarzt des DOSB, und einem Projektbeirat, bestehend aus anerkannten Vertretern der Kardiologie und dem DOSB.
Neben den wissenschaftlichen Leitern des Projekts berichteten der Goldmedaillen-Gewinner im Bahnradsport und Sportdirektor der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft, Robert Bartko, und die Goldmedaillen-Gewinnerin im Modernen Fünfkampf, Lena Schöneborn, über Ihre Erfahrungen unmittelbar aus der Sportpraxis.
Die Initiative für das Projekt ergab sich aus den Berichten über dramatische Einzelschicksale des plötzlichen Herztodes beim Sport. In Deutschland sterben jährlich über 100.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod, davon einige Hundert beim Sport. Der plötzliche Herztod tritt jedoch nicht nur bei älteren Menschen oder im nicht organisierten Freizeitsport auf. Auch im Spitzensport muss man mit dem plötzlichen Herztod rechnen.
Bei den zentralen Erkenntnissen dieses Abends muss zum einen im internationalen Vergleich eine positive Bewertung der aktuellen Versorgungssituation genannt werden. Zum anderen sollten sportkardiologische Kompetenzzentren für den Spitzensport und Breiten- sowie Gesundheitssport geschaffen werden. Bei allen konzeptionellen Überlegungen soll die Gesundheit der Sportler stets in den Vordergrund gestellt werden. Vorhandene Defizite in der sportmedizinischen Versorgung im Nachwuchsleistungssport sollen zukünftig effektiv behoben werden.
"Wir sind dies den jungen Athleten und den Eltern schuldig und wollen Ihnen Sicherheit geben, ihren Sport unbedenklich ausführen zu können", so der Direktor des BISp, Jürgen Fischer.
Dirk Schimmelpfennig vom DOSB stimmte zu: "Wenn wir diese Forschungsergebnisse haben und wenn wir nach den sinnvollen Einsatz dieser Erkenntnisse im Spitzensport suchen, dann sollte man [...] diese Erkenntnisse in Programme und Konzepte gießen und sehen was möglich ist, um die Gesundheit der Sportler zu erhalten, Erkrankungen vorzubeugen und medizinische Untersuchungen transparenter zu gestalten".
Seitens der Politik bekräftigte Staatssekretär Engelke: "Die Sportförderung des BMI wird auch in Zukunft ihren Beitrag dazu leisten, um die Sicherheit und Gesundheit unserer Athletinnen und Athleten zu schützen".
Die Teilnehmer des Abends waren sich einig, dass im Bereich kardiologischer Prävention und Diagnostik neue Wege gefunden werden müssen, um unsere Athletinnen und Athleten im Leistungssport zu schützen und zu stärken.
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