1. Deutscher Sportstättentag am 28. Oktober auf der FSB in Köln
03.11.2021
1. Deutscher Sportstättentag am 28. Oktober auf der FSB in Köln
Die Internationale Vereinigung für Sportstätten und Freizeitanlagen Deutschland (IAKS), der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB), der Deutsche Städtetag (DST) und das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) luden zum 1. Deutschen Sportstättentag am 28. Oktober 2021 nach Köln auf die Fachmesse FSB (Freizeit, Sport & Bewegung) ein.
Der Offenbachsaal im Ostteil des Messegeländes war – selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden COVID-19-Vorschriften – gut besucht, als Moderator Thomas Wilken den 1. Deutschen Sportstättentag mit einer Gesprächsrunde zur Vorstellung der Initiatoren eröffnete.
Ziel war es, das Thema Sportstätten noch mehr als bisher in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Zur Diskussion gestellt wurden u. a. folgende Fragen: Wie lässt sich die Lage der Sportstätten in Deutschland verbessern? Wie kann unsere Sportstätteninfrastruktur fit für die Zukunft gemacht werden? Die Initiatoren erklärten hierzu, dass Sportstätten und Sporträume zur unverzichtbaren Daseinsvorsorge der Menschen unbedingt dazugehören. Die positiven Wirkungen des Sports können sich nur entfalten, wenn sich die Sportstätten in einem sanierten, modernen und nachhaltigen Zustand befinden und sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten.
Die Initiatoren des Sportstättentags wollten ein Forum zur Mitgestaltung und besseren Vernetzung für Personen und Entscheidungstragende in den Kommunen, Landkreisen und Ländern schaffen, die mit der Planung, dem Bau und Betrieb von Sportstätten betraut sind. Eine gut abgestimmte Zusammenarbeit dieser, oft sehr verschiedenen, Institutionen wurde u. a. gefordert.
Ralph Tiesler, Direktor des BISp, hob auf der Veranstaltung die Rolle des Instituts als Initiator von wissenschaftlichen Projekten zur Schaffung valider und objektiver Grundlagen und Fakten hervor, um Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Das BISp sieht sich als Netzwerker an der Schnittstelle zwischen Sport, Wissenschaft und Politik, dass mit einer faktenbasierten Beratung Hilfestellung leisten kann.
Wie die derzeitige Situation vieler Sportstätten und -räume aussieht und welche Herausforderungen bei der Umsetzung von Lösungen bestehen, zeigten Prof. Dr. Lutz Thieme (Hochschule Koblenz), Christian Siegel (DOSB), Uwe Lübking (DStGB / DST) sowie Dr. Christian Kuhn (IAKS Deutschland) und Miriam Möller-Boldt (IAKS Deutschland) in ihren Fachvorträgen auf. Dabei wurde deutlich, dass in Deutschland innovative Lösungen für moderne, bedarfsgerechte Sport- und Bewegungsräume vorhanden sind.
In einer abschließenden Diskussion stellten Repräsentanten des DOSB, der IAKS des DStGB und des DST einige Forderungen in Bezug auf Sportstätten an die Politik. Konsens bestand darin, dass bei einer Sanierung grundsätzlich auch die Weiterentwicklung einer Sportstätte berücksichtigt werden muss. Dies bedeutet, dass nach aktuellen Standards und heutigen Maßstäben saniert werden sollte. So müssen die vielen Faktoren, die heute im Sportstättenbau eine Rolle spielen, wie Klimawandel, demographischer Wandel, Inklusion und Barrierefreiheit, Digitalisierung und nicht zuletzt ein sich veränderndes Sportverhalten, unbedingt berücksichtigt werden. Besonderer Augenmerk ist dabei auf die gleichrangige Berücksichtigung der drei Säulen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales zu richten.
Die Initiatoren der Veranstaltung schlagen als Resümee ein ständiges Beratungsgremium, eine Art "Sportstätten-Sachverständigenrat" vor, der in Zukunft zur fachlichen Beratung der Entscheidungstragenden im Sportstättenbau und in der Sportentwicklungsplanung eingesetzt werden könnte. Einigkeit bestand auch darin, dass dem 1. Deutschen Sportstättentag in Zukunft weitere folgen sollten.
Das Fachgebiet Sportanlagen des BISp unterstützt die Weiterentwicklung von Sportanlagen durch die Initiierung von Forschungsprojekten zu Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaanpassung, Gesundheit, Sicherheit und Barrierefreiheit. In den vergangenen fünf Jahren wurde und wird u. a. zu folgenden Themen geforscht:
Gesunde und energieeffiziente Gestaltung von Sporträumen. Projektleitung: Prof. Dr. P. Leistner, Universität Stuttgart
Umweltgerechter Kunststoffrasen durch verringerten Kunststoffaustrag und -verbrauch. Projektleitung: Prof. M. Thieme-Hack, Hochschule Osnabrück
Ersatz von synthetischen Zuschlagsstoffen durch biologische Zuschlagsstoffe für Reitböden im Spitzensport: Sondierung. Projektleitung: Prof. Dr. O. Hemker, Hochschule Osnabrück
Entwicklung einer Systematik anhand von Parametern zur digitalen bundesweiten Erfassung von Sportstätten. Projektleitung: Prof. Dr. L. Thieme, Hochschule Koblenz
Bäderleben - Bäder für Leistungs-, Wettkampf-, Schul- und Vereinssport: Schaffung valider empirischer Grundlagen für eine Stadt-, Regional- und Sportstättenentwicklung zur Verwirklichung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Projektleitung: Prof. Dr. L. Thieme, Hochschule Koblenz
SiTor - Sicherheits-Tor: Entwicklung eines standsicheren und leicht zu transportierenden freistehenden Sicherheits-Ballspieltors. Projektleitung: Prof. M. Thieme-Hack, Hochschule Osnabrück
Verbesserung der akustischen Eigenschaften von Sporthallenböden. Projektleitung: Prof. Dr. P. Leistner, Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Zudem wurden zwei Orientierungshilfen zu nachhaltigen Sporthallen und Sportplätzen herausgegeben:
Natalie Eßig, Sara Lindner, Simone Magdolen (2017): Leitfaden Nachhaltiger Sportstättenbau: Kriterien für den Neubau nachhaltiger Sporthallen, Kurzfassung
Jutta Katthage, Martin Thieme-Hack (2017): Nachhaltige Sportfreianlagen: Ansätze zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung auf Sportfreianlagen
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