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28.09.2021 Quantitative Analyse der Schwimm­technik – Forschungs­defizit Technik­leitbild

Die Bewegungs- und Technikanalyse stellt im Schwimmsport ein komplexes Anwendungsfeld dar. Die Bewegungsanalyse wird bislang durch ein halbautomatisches oder vollautomatisches Markertracking, basierend auf den Daten aus Videobildern, durchgeführt.

Insbesondere bei Spitzenschwimmerinnen und Spitzenschwimmern ist der Einsatz von Markern durch den erhöhten Gesamtwiderstand, das stark beeinflusste Wassergefühl und die damit einhergehenden Veränderungen im Bewegungsverlauf jedoch keine Option in der Leistungsdiagnostik. Aus diesem Grund werden in den leistungsdiagnostischen Untersuchungen im Schwimmsport im Rahmen der Technikanalyse häufig nur qualitative Beschreibungen und Bewertungen der Bewegungsabläufe vorgenommen.

Ziel des Service-Forschungsprojektes war es daher, erstmals empirisch abgeleitete Technikleitbilder zu entwickeln und diese für die Leistungsdiagnose und -prognose zu nutzen. Im Rahmen des Projekts wurden aus Technikanalysevideos von Schwimmerinnen und Schwimmern, die im Rahmen einer Leistungsdiagnostik aufgezeichnet wurden, quantitative Informationen über deren Segmentbewegungen gewonnen. Eine spezielle Software zur markerlosen Erkennung der Gelenkpositionen kam hierbei zum Einsatz. Anschließend wurden die Daten über ein faktorenanalytisches Verfahren auf gemeinsame Merkmale hin analysiert. Auf Basis der aus der Faktorenanalyse gewonnenen Bewegungsmuster erfolgt die mathematisch-statistische Beschreibung eines Technikleitbildes.

Abschließend konnten erstmals „digitale, adaptive Technikleitbilder“ entstehen, die es ermöglichen, konkrete Vergleiche zwischen Technikleitbild (in Abhängigkeit von Schwimmstil, Streckenlänge, Geschlecht) und der individuellen Schwimmtechnik aktuell zu diagnostizierenden Schwimmerinnen und Schwimmern durchzuführen.

Das Forschungsprojekt beruhte auf einer Kooperation des Lehrstuhls für Maschinelles Lernen und Maschinelles Sehen der Universität Augsburg unter Leitung von Prof. Dr. Lienhart und des Arbeitsbereiches Training und Bewegung der Universität Kassel unter Leitung von Prof. Dr. Kibele.

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