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10.09.2024 Projektstart: Gesellschaftliche Bedeutung des Spitzen- und Leistungssports in Deutschland

In einem stark besetzten Bewerberfeld konnte sich der Antrag von Herrn Prof. Dr. David Jaitner (DSHS Köln) im Rahmen der BISp-Ausschreibung "Gesellschaftliche Bedeutung des Spitzen- und Leistungssports in Deutschland" durchsetzen.

Eine Hand hält Medaille in die Höhe Medaille in der Hand
Quelle: AdobeStock

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) leistet im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) einen wichtigen Beitrag zur Zieldebatte der Spitzensportförderung, in dem es gezielt eine wissenschaftliche Aufbereitung und Erhebung zur gesellschaftlichen Bedeutung des Spitzen- und Leistungssports in Deutschland ausgeschrieben hat.

Die im Feinkonzept beauftragte Zieldebatte für die Spitzensportförderung wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Athleten Deutschland gemeinschaftlich organisiert. Das nun beginnende Forschungsprojekt soll dabei die Projektbausteine, des von Athleten Deutschland und DOSB organisierten Prozesses, zur Initiierung einer Zieldebatte sinnvoll ergänzen.

Oft wird dem spitzensportlichen Erfolg ein Nutzen über die sportliche Leistung hinaus zugeschrieben. Effekte wie Generierung von sportlichen Vorbildern, Wertevermittlung, Steigerung der nationalen und internationalen Repräsentanz oder Identitätsstiftung werden mit dieser Annahme eng verbunden. Damit einhergehend begründen diese gesellschaftlichen Mehrwerte zu einem bedeutenden Teil die Legitimation der öffentlichen Förderung des Spitzensports in Deutschland. Es sollen daher durch dieses Forschungsprojekt wissenschaftlich fundierte Ergebnisse in die entstehende Debatte eingebracht werden, um eine faktenbasierte Diskussion zu unterstützen.

Umgesetzt wird das Forschungsvorhaben von Herrn Prof. Dr. David Jaitner (DSHS Köln) in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Jannika John (Universität Tübingen) und Herrn Prof. Dr. Michael Mutz (Universität Gießen).

Innerhalb des Forschungsprojekts werden zwei Module bearbeitet:

Das erste Modul identifiziert potentielle gesellschaftliche Nutzenerwartungen von Spitzensport und erstellt darauf aufbauend systematische Übersichtsarbeiten zur wissenschaftlichen Evidenzlage zu einzelnen Nutzenerwartungen. Ein besonderer Schwerpunkt der Übersichtsarbeiten liegt dabei auf der Identifikation von Gelingens- und Misslingensbedingungen.

Das zweite Modul realisiert eine repräsentative Bevölkerungserhebung bei Jugendlichen und Erwachsenen, die die aktuelle Wahrnehmung des Spitzensports und seiner Effekte in der Gesamtbevölkerung in Deutschland erfasst. Der Schwerpunkt der Erhebung liegt dabei auf den Fragen, wie Spitzensport in der Gesellschaft aktuell wahrgenommen wird, welche Bedeutungen spitzensportlichem Erfolg zugeschrieben werden und welche Potentiale der Spitzensport, Spitzensportler und Spitzensportlerinnen und spitzensportliche Großereignisse aus Sicht der Bevölkerung bieten. Neben einer Betrachtung der Gesamtbevölkerung können Befunde auch für Bevölkerungsgruppen bzw. sportinteressierte und -desinteressierte Personen differenziert werden.

Die Projektlaufzeit beginnt am 01.12.2024 mit einer Laufzeit von 18 Monaten. Das Forschungsprojekt wird von einem Beirat fachlich begleitet.

Projektteam

David Jaitner (DSHS Köln) forscht schwerpunktmäßig zu Funktionserwartungen des organisierten Sports, zur Professionalisierung im Spitzensport und zu Praktiken des Gemeinsinns im olympischen Spitzensport und darüber hinaus im Bereich der außerschulischen Sportpädagogik. Er besitzt eine umfassende Expertise in der Erstellung von umfangreichen systematischen Literaturübersichten.

Michael Mutz (Universität Gießen) hat u. a. zur Identifikationsfunktion des Spitzensports gearbeitet und Einstellungen zur Nation im Kontext von Sportgroßereignissen untersucht. Er weist eine umfassende Expertise in der Survey-Forschung auf, u.a. hat er im Projekt „Effekte des Hochleistungssports auf die kollektive Identifikation der Bürgerinnen und Bürger“ eine repräsentative Panelstudie rund um die Fußball-EM und die Olympischen Sommerspiele 2016 durchgeführt, um Veränderungen in der Identifikation mit der Nation zu rekonstruieren.

Jannika John (Universität Tübingen) betrachtet Phänomene des Spitzensports aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive und hat sich bisher insbesondere mit gesundheitsbezogenen Aspekten des Spitzensports beschäftigt. Sie besitzt umfangreiche Expertise in der Erstellung von mixed-studies Reviews, in denen insbesondere Quellen mit unterschiedlichen Studiendesigns einbezogen und synthetisiert werden.

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